Gewitter mit erhöhter Unwettergefahr

Am heutigen Sonntag bekommen wir es im späteren Nachmittagsbereich sehr wahrscheinlich mit einer schweren Gewitter-Lage zu tun. Über Frankreich haben sich bereits erste große Gewitter entwickelt, die sich nun ihren Weg in Richtung Belgien/Niederlande und dann auch Deutschland bahnen.

Wir erwarten tendenziell stärker Entwicklungen vor allem im Westen von NRW, am Niederrhein, in der Eifel, im Rheinland, im westlichen Ruhrgebiet und auch im westlichen Münsterland. Ab ca. 17 Uhr können die Gewitter dann wohl die westliche Grenze von Deutschland erreichen.

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Einige Wettermodelle, so auch das deutsche ICON-D2-Modell deuten ein MCS (Mesoskaliges konvektives System), also einen größeren Gewitterkomplex an, der sich dann von den Benelux-Ländern in Richtung NRW schiebt.

Neben schwerer Gewitter müssen wir ein Auge auf die Begleiterscheinungen werfen. Denn es droht Starkregen mit Niederschlagsmengen von bis zu 35 Liter pro m2 in kürzester Zeit sowie orkanartige Böen bis 110 km/h! Der aktuelle ICON-D2-Lauf berechnet teilweise Windgeschwindigkeiten von über 140 km/h, das halten wir für unrealistisch, stellenweise sind aber 110 km/h, vielleicht auch 120 km/h möglich. Diese Windgeschwindigkeiten drehen vor allem in Gewitternähe auf und sind nur sehr vereinzelt und nicht über eine längere Dauer anzutreffen.

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten wird wohl auch Hagel fallen. Nach unserer Einschätzung sind dabei Korngrößen von 2-3 cm möglich, stellenweise auch etwas darüber. Die folgende Animation zeigt die Vorhersage des signifikanten Wetters aus dem deutschen ICON-D2-Modell:

Dazu noch einmal im selben Zeitraum die Animation der Windgeschwindigkeiten:

Die folgende Animation zeigt das simulierte Radarbild, auf denen man die Starkregenzellen sehen kann:

Der deutsche Wetterdienst (DWD) hat bereits eine Vorabinformation veröffentlicht. Darin heißt es: “Im heutigen Nachmittagsverlauf und am Abend entwickeln sich von Benelux her teils schwere Gewitter mit heftigem Starkregen bis 35 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit, orkanartigen Böen bis 110 km/h sowie Hagel um 3 cm. Bei besonders schweren Entwicklungen sind vereinzelt und lokal eng begrenzt auch extrem heftiger Starkregen über 40 Liter pro Quadratmeter, Orkanböen um 120 km/h sowie Hagel um 5 cm nicht ganz ausgeschlossen. In der ersten Nachthälfte ziehen die Gewitter nordostwärts ab und verlieren dabei an Intensität.”

Wir empfehlen euch einen regelmäßigen Blick in unser Regenradar, sowohl auf unserer Webseite als auch in unserer kostenlosen Wetter NRW-App. Zudem werden wir die Lage in einem Liveticker begleiten, den ihr nebenbei geöffnet lassen könnt.