Foto: Wettermelder Jason W.

Am Donnerstag 23. Juni zog Tief Lambert über Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen hat das Tief für teilweise schwere Unwetter gesorgt. Der deutsche Wetterdienst hatte vorab eine Unwetterwarnung vor heftigem Starkregen veröffentlicht und diese hatte sich auch bewahrheitet.

Ab dem frühen Nachmittag zogen die ersten Regengebiete auf, dann noch meist in Verbindung mit teils schweren Gewittern. Die stärksten Entwicklungen gab es dabei im Sieger- und Sauerland. Eine Zelle, die bei Bad Berleburg entstanden ist und dann weiter über Winterberg und Medebach in Richtung Hessen zog, brachte teilweise größeren Hagel und sorgte für teils größere Überflutungen. Die Zelle zog weiter in Richtung Kassel. Aus der Stadt wurden uns extreme Überflutungen gemeldet und im Internet kursieren viele Bilder von Schäden durch Hagel oder eingedrungenes Wasser.

Anzeige

Am späten Nachmittag zog dann von Rheinland-Pfalz und Luxemburg ein größeres Regengebiet auf, welches dann vermehrt im Westen des Landes für Probleme sorgte. Hier regnete es teilweise über mehrere Stunden sehr stark, sodass an einigen DWD-Stationen Rekord-Regenmengen gemessen wurden.

Die Wetterstationen mit dem meisten Regen waren laut dem Deutschen Wetterdienst:

  • 102 l/m² Sassendorf
  • 95 l/m² Gelsenkirchen
  • 94 l/m² Dortmund
  • 71 l/m² Jülich

Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) gibt mit der Quelle DWD noch weitere hohe Messwerte an:

  • 85,8 l/m² Dinslaken
  • 83,7 l/m² Arnsberg-Neheim
  • 74,5 l/m² Werl

Die Wassermassen auf trockenem Boden sorgten stellenweise für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Zudem kam ab dem Donnerstag-Abend stellenweise noch Sturm dazu, sodass es Schäden durch herabgefallene Äste oder umgestürzte Bäume gab.

Hier noch einige Informationen zu Schäden und Auswirkungen von Tief Lambert aus den Städten und Kreisen, die von den entsprechenden Behörden veröffentlicht wurden:

  • Dortmund: Die Feuerwehr Dortmund meldete über 100 unwetterbedingte Einsätze durch vollgelaufene Keller und überflutete Straßen.
  • Duisburg: Die Feuerwehr Duisburg meldete um Mitternacht über 400 Einsätze im Stadtgebiet.
  • Gelsenkirchen: An der Station Gelsenkirchen-Buer wurde ein Allzeitrekord aufgestellt. So viel Regen (95 Liter) konnte die Station seit Messbeginn im Jahr 1941 an einem Tag noch nicht verzeichnen.
  • Iserlohn: Aus Iserlohn kamen gestern in unserer Wettermelder-Gruppe auf Facebook die ersten Videos von überfluteten Straßen. Die Kanalisationen konnten die großen Wassermassen in dieser Zeit nicht so schnell aufnehmen.
  • Leverkusen: In der Nacht gab es kleinere Stromausfälle.
  • Oer-Erkenschwick: In Erkenschwick sind teilweise größere Schlammmassen von Feldern der Bauern auf die Straße geschwemmt. Darin sind Autos stecken geblieben.
  • Paderborn: Am Flughafen Paderborn-Lippstadt gab es einen Wasserschaden am Dach. Der Flugverkehr soll laut Betreiber aber nicht eingeschränkt sein.
  • Witten: Ein Blitz ist in eine S-Bahn eingeschlagen. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon
Schlamm von Feldern in Oer-Erkenschwick. Foto: Marcel A.

Weitere Informationen zu lokalen Ereignissen gibt es auf den Seiten des WDRs im Bereich “Guten Morgen, NRW” und im gestrigen Liveticker.