Brennender Wald - Waldbrand
Waldbrand-Symbolbild | Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Alles zum Thema Waldbrand

Waldbrände stehen in Deutschland vor allem im Spätfrühling und Frühsommer an der Tagesordnung. Durchschnittlich 1047 Waldbrände pro Jahr müssen die Feuerwehren in ganz Deutschland bekämpfen. Vielen Einsätze erstrecken sich dabei über mehrere Tage. Dabei sind nur ein Bruchteil der Waldbrände natürlichem Ursprungs. Die große Mehrheit aller Waldbrände erfolgt durch menschliches Handeln. Darunter zählen zum einen die Brandstiftung aber auch die Fahrlässigkeit zum einen von privaten Menschen (bswp. beim Campen, Rauchen, Grillen) zum anderen bei wirtschaftlichen Aktivitäten (Landwirtschaft, Holzernte). [1]

In den folgenden Absätzen beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema Waldbrand.

Wie entsteht ein Waldbrand?

Nur ca. 4% aller Waldbrände sind natürlichem Ursprung z.B. durch Blitzschlag. In den allermeisten Fällen ist vorsätzliche Brandstiftung (Brandrodung, Brandstiftung) oder Fahrlässigkeit (Lagerfeuer, Streichhölzer, Zigaretten, heiße Katalysatoren unter Autos) die Ursache. [2]

Waldbrand durch Hitze?

Nein! Ein Waldbrand entsteht nicht direkt durch Hitze. Wenn es so wäre, warum enstehen Waldbrände in Sibieren? [3]. Bestimmt nicht, weil es dort zu heiß war. Die Temperaturen zu dem Zeitpunkt lagen zwischen -20 und 0°C. Doch da gibt es noch ein anderes Phänomen, dass durch Hitze ausgelöst werden kann: Dürre. Die Dürre und eine Zündquelle sind die entscheidenden Faktoren.

Vorne weg: Hitze ist nicht gleich Dürre. Dürre ist nach Oxford Languages eine "längere Periode sehr trockener Witterung", Hitze dagegen nach Oxford Languages eine "sehr starke, als unangenehm empfundene Wärme; hohe Lufttemperatur". Zwei unterschiedliche Parameter, die in der Meteorologie gemessen werden: Temperatur und Nässe. [4]

Höhe Temperaturen sorgen für eine erhöhte Verdunstung. Damit kann Hitze ein Grund für die Dürre sein. Weitere Gründe für die Dürre sind verringerter Niederschlag oder eine veränderte Dynamik der Atmosphäre. [4]

Es beginnt ein Teufelskreis: Steigen die Temperaturen, erwärmt sich auch die Atmosphäre. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen und dies führt zu noch mehr Verdunstung. Die Nässe wird also dem Boden entzogen. Sollte es durch die Dürre zu Waldbränden kommen, werden Tonnen an Kohlendioxid und dem besonders gefährlichen Methan frei. Diese Gase heizen das Klima noch weiter auf und es kann zu noch mehr Waldbränden kommen. [4]

Lösen Glasscherben einen Waldbrand aus?

Waldbrände, die durch Glasscherben auftreten sind sehr unwahrscheinlich. Dagegen kann innerhalb von 15 Minuten eine mit Wasser gefüllte PET-Flasche trockenes Gras in Flammen aufgehen lassen, wie ein Experiment der Ortsfeuerwehr Rußdorf zeigte. [5]

Wie informiere ich mich über das aktuelle Waldbrandrisiko?

Wir empfehlen einen regelmäßigen Blick auf die Waldbrandgefahr-Karte, die täglich zwischem März und Oktober aktualisiert den Waldbrandgefahrenindex deutschlandweit darstellt. Zudem berechnen wir für jeden Ort in NRW das sogenannte Feuerwetter. In der Vorhersage, die vor allem für die Freiwilligen Feuerwehren und Berufsfeuerwehren bestimmt ist, werden explizit Parameter dargestellt, womit das Risiko eines Waldbrandes oder eines Vegetationsbrandes und die jeweilige Ausbreitung abgeschätzt werden kann.

Wie verhalte ich mich bei einem hohen Waldbrandrisiko richtig?

Möglichst nicht auf trockenen Wiesen parken, sondern lieber Straßen und richtige Parkplätze vorziehen. Keine brennbaren Gegenstände im Wald entsorgen und Zigaretten nicht im Wald ablegen oder aus dem Auto werfen. Auch die vielen Böschungsbrände, die im Sommer fast täglich an deutschen Autobahnen entstehen, werden in den meisten Fällen durch Zigaretten-Abfall hervorgerufen.

Was, wenn es schon zu spät ist?

Sollte es bereits brennen, rufe sofort die Feuerwehr. Auch ein noch so kleines Feuer kann durch Winde angefacht werden und ein größeres Fiasko bedeuten. Kleine Brände können von der Feuerwehr besser gelöscht werden, als bereits große Flächenbrände, daher zählt jede Sekunde.

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Quellen

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