Am morgigen Donnerstag wird es über NRW teils schwere Gewitter geben. So sehen es die Wettermodelle mittlerweile ziemlich eindeutig. Zum groben Ablauf: Der Tag startet heiß mit Temperaturen von bis zu 30°C und einer schwülen Luft. Ab dem Nachmittag ziehen von Westen her teils schwere Gewitter auf, die durch anhaltenden Starkregen, Sturmböen und Hagel lokal unwetterartig ausfallen können. Wir vergleichen in diesem Beitrag die Prognosen der einzelnen Wettermodelle.

ICON-D2 (DWD)

Das ICON-D2 vom deutschen Wetterdienst (DWD) sieht die Gewitter im südlichen NRW starten und sich dann langsam ausbreitend in Richtung Nordosten über NRW ziehend. Dabei sind einzelne Signale von Schwergewittern enthalten. In Gewitternähe ist Starkregen möglich, der innerhalb kürzester Zeit bis zu 40 l/m² Niederschlag bringen kann. Kleine bis mittelgroße Hagelkörner sind möglich. Die folgende Animation zeigt das signifikante Wetter aus dem ICON-D2-Modell vom 6z-Lauf:

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Dabei kommt es zu einem Temperatursturz von teils über 10°C. Wo vorher noch an die 30°C möglich waren, kühlt es sich durch kräftige Gewitter auf unter 20°C ab. Die folgende Animation zeigt die Vorhersage der Temperaturen aus dem ICON-D2-Modell:

In Schauernähe sind Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h möglich, in Richtung Rheinland-Pfalz berechnet das Modell zur Zeit auch Windgeschwindigkeiten von teilweise 120 km/h, das sollte aber die Ausnahme bleiben:

Die folgende Karte zeigt die vorhandene Energie mit Hilfe des CAPE-Indexes:

ECMWF

Das ECMWF, abzurufen bei Kachelmannwetter.com, ist ein europäisches Wettermodell, welches in unseren Bereichen sehr zuverlässig ist. Dieses sieht eine aufziehende Gewitterlinie ab ca. 15 Uhr im äußersten Westen des Landes. Auch hier sind Schwergewitter-Signale in der Vorhersage enthalten. Das ECMWF berechnet den Schwerpunkt ebenfalls eher für das südliche NRW, jedoch kann hier die Zugbahn nicht genau genommen werden. Das Modell zeigt aber ebenfalls, dass große Mengen an Energie vorhanden sind, die sich dann in unwetterartigen Gewittern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen entlädt.

Super HD (Kachelmannwetter)

Das Super HD von Kachelmannwetter berechnet die Lage ähnlich dem ECMWF. Auch dieses Modell sieht ab ca. 15 Uhr eine aufkommende Gewitterlinie aus den Niederlanden und Belgien aufziehen. Auch hier sind Schwergewitter-Signale und Starkregen-Signale in der Modellvorhersage enthalten. In Gewitternähe kann es stürmisch mit Windgeschwindigkeiten bis 100 km/h werden – in höheren Lagen werden sogar Windgeschwindigkeiten um 120 km/h berechnet. An einigen Stellen werden dort Niederschlagssummen von über 40 l/m² innerhalb einer Stunde berechnet, was lokal zu Überflutungen führen kann!

AROME

Das sonst so gute AROME-Modell berechnet aktuell nur einen Gewitter-Cluster südlich von NRW, wonach Nordrhein-Westfalen demnach nicht betroffen ist. Wir warten die nächsten Läufe ab.

Zusammenfassung: Mögliche schwere Gewitter

Noch einmal kurz zusammengefasst: Am Donnerstag-Nachmittag ab ca. 15 Uhr werden von Westen Gewitter aufziehen, die unwetterartig ausfallen können. Mögliche Begleiterscheinungen sind Starkregen mit Überflutungsgefahr, schwere Sturmböen und kleiner Hagel.

Und danach ist auch noch keine Beruhigung in Sicht. Für den Freitag werden erneut unwetterartige Gewitter vorhergesagt. Die Windscherung ist auch erhöht, sodass das Tornado-Potential deutlich erhöht ist. Hier müssen wir jedoch noch abwarten, wie viel Energie nach den Gewittern am Donnerstag noch vorhanden ist, da können wir erst Freitag-Morgen zuverlässigere Aussagen treffen, wie schwer es am Freitag Nachmittag/Abend werden wird.